Protest oder Ideologie?Bestimmungsgründe für die Wahl der AfD in Niedersachsen
Die AfD feierte sich bei der niedersächsischen Landtagswahl 2022 als Siegerin.[1] Mit 10,9 % erreichte sie erstmals ein zweistelliges Ergebnis in Niedersachsen und konnte damit ihr Ergebnis im Vergleich zur letzten Landtagswahl 2017 fast verdoppeln.[2] Zudem stellt diese Wahl seit 2019 die erste dar, bei der die AfD überhaupt Prozentpunkte hinzugewinnen konnte,[3] was von Demoskop*innen als Beginn eines bundesweiten »Comebacks« der Partei gedeutet wurde.[4]
Umfragen zufolge haben zwischen 52 % und 71 % der AfD-Wähler*innen die Partei bei der Landtagswahl 2022 aus Protest gegen die Politik der Bundesregierung gewählt.[5] Die AfD ist damit die Partei, bei der die meisten Personen angeben, ihre Wahlentscheidung aus Protest getroffen zu haben. Die These von der Protestwahl läuft jedoch Gefahr, die ideologischen Hintergründe der AfD-Wahl zu übersehen. So merken Susanne Rippl und Christian Seipel an, dass »die Beobachtungen aus anderen europäischen Ländern, mit der dauerhaften Etablierung rechter Parteien, nicht für eine reine Protestwahl [sprechen]«.[6] Die anhaltenden Wahlerfolge der AfD, die in der politikwissenschaftlichen Literatur seit geraumer Zeit und bis heute durchgängig als radikal-rechtspopulistische Partei (RRP-Partei) bezeichnet wird,[7]
sprechen auch in Deutschland eher für die Etablierung der Partei im Parteiensystem als für die Artikulation von Protest durch die Unterstützung der AfD.
Im Folgenden prüfen wir daher mit Hilfe von Daten des Niedersächsischen Demokratie-Monitors (NDM) 2023[8], ob tatsächlich – wie die zitierten Umfragen nahelegen – aktuell eine Protestwahl den Erfolg der AfD in Niedersachsen beflügelt oder ob es nicht vielmehr die radikal-rechtpopulistischen Einstellungen ihrer Wähler*innen sind, die den Erfolg der AfD erklären. Hierzu präsentieren wir zunächst ein Konzept der Protestwahl, das dieses Verhalten als eine spezielle Form des strategischen Wählens beschreibt. Dann betrachten wir die Elemente radikal-rechtspopulistischer Einstellungen als ideologische Motive für die Wahl der AfD. Beide Konzepte werden mithilfe des NDM 2023 gemessen und mittels statistischer Verfahren in Zusammenhang mit der dort berichteten Wahlentscheidung für die AfD gebracht.
Was ist eine Protestwahl?
In einem Übersichtsartikel aus dem Jahr 2018 fragen Michael Alvarez, Roderick Kiewiet und Lucas Núñez »But what exactly is protest voting?« und definieren eine strategische Protestwahl im Anschluss an Daniel Kselman und Emerson Niou[9] als »die Wahl einer Partei, die nicht die am meisten präferierte Partei ist, um dieser meist präferierten Partei ein Signal der Unzufriedenheit zu senden«.[10] In der politikwissenschaftlichen Literatur wird strategisches Wahlverhalten, das sich in der Vergangenheit auch in Niedersachsen gezeigt hat,[11] mit rationalem Verhalten in Verbindung gebracht und steht für das Bestreben, Stimmenverschwendung zu vermeiden. Im Fall der strategischen Protestwahl müsste ein*e Wähler*in demnach eine Partei wählen, obwohl sie*er eine andere Partei der gewählten Partei eigentlich vorzieht. Diese Partei müsste eine realistische Chance haben, tatsächlich ins Parlament einzuziehen, damit die Stimme nicht verschwendet ist. Zudem darf die Protestwahl nicht dazu führen, dass die eigentlich präferierte Partei auf Grund der Stimmenverluste durch Protestwahl nicht mehr ins Parlament einzieht, damit aus dem Signal der Unzufriedenheit kein Abstrafen wird. Als Protestwähler*innen werden also diejenigen Personen verstanden, die in einer kurzfristigen Entscheidung eine Partei aus Enttäuschung über andere Parteien wählen, obwohl sie sich eigentlich nicht mit der gewählten Partei identifizieren.[12] Im Einklang mit der Literatur zu sogenannten »Nebenwahlen«[13] beschreibt die Politikwissenschaftlerin Susanne Pickel dies als ein Phänomen, das insbesondere auf Landesebene zu beobachten sei, wo neue Parteien dadurch zeitweise gute Ergebnisse erzielen könnten.[14] Vonseiten der Wähler*innen sei dies als »Denkzettel« an die etablierten Parteien oder für die Regierung zu verstehen.[15] Insofern sind Landtagswahlen in Niedersachsen ein ideales Beispiel, um zu untersuchen, wie viel Protest in der Wahl der AfD tatsächlich steckt.
Wenn nun also nach der niedersächsischen Landtagswahl 2022 zwischen 52 % und 71 % der AfD-Wähler*innen angeben, die Partei aus Protest gewählt zu haben, würde dies bedeuten, dass ein Großteil sich eigentlich nicht mit der AfD identifiziert. Problematisch bei diesen Umfragen ist jedoch, dass die Befragten selbst angeben sollen, ob ihre Wahlentscheidung durch Protest geprägt war oder nicht. Hier kann das Phänomen der sozialen Erwünschtheit zum Tragen kommen. Die Befragten, die bereit waren, anzugeben, dass sie die AfD gewählt haben, versuchen im Anschluss dieses bekanntermaßen sozial unerwünschte Verhalten in einem besseren Licht erscheinen zu lassen. Sie geben an, nicht aus Überzeugung, sondern »nur« aus Protest gehandelt zu haben. Nicht nur im Vergleich mit anderen europäischen Ländern sind so hohe Werte für die Protestwahl unplausibel. Auch in Deutschland hat die AfD einen festen Wähler*innenstamm aufbauen können und gilt in der Politikwissenschaft mittlerweile als weitestgehend etablierte Partei im Parteiensystem rechts der CDU. Dies spricht gegen klassisches Protestwahlverhalten.[16]
Als alternative Erklärung für die AfD-Wahl schlagen Rippl und Seipel vor, dass vielmehr bereits latent vorhandene fremdenfeindliche Einstellungen nun durch die Wahl der AfD geäußert werden.[17] Empirische Untersuchungen zu den Wähler*innen der AfD und ihren politischen Einstellungen stützen diese These. Unter AfD-Wähler*innen sind demnach in großem Ausmaß ausländer- bzw. fremdenfeindliche und populistische Einstellungen vertreten, welche die Wahl der AfD und ihr Wähler*innenpotenzial erklären könnten.[18] Aus diesen Befunden folgt die These, dass hinter der Wahlentscheidung für die AfD statt Protest tatsächlich eine ideologische Motivation stehen könnte.
Messung des Motivs der Protestwahl und von radikal-rechtspopulistischen Einstellungen mit Hilfe des NDM 2023
Wenn wir untersuchen wollen, ob eher Protest oder eher ideologisch fundierte Einstellungen die Wahl der AfD erklären, müssen wir zunächst Messinstrumente für beide Phänomene entwickeln. Diese stellt der NDM 2023 bereit, mit dessen Hilfe wir feststellen können, inwiefern unsere Befragten die Werte der AfD teilen und ob sie als Anhänger*innen einer anderen Partei dieser durch die Wahl der AfD einen Denkzettel verpassen würden.
Hierfür müssen wir zunächst herausfinden, welcher Partei die Befragten im NDM die höchste Sympathie entgegenbringen. Dafür vergleichen wir die Werte, die die Befragten auf einem sogenannten Sympathie-Skalometer auf einer Skala von -5 (»halte überhaupt nichts von dieser Partei«) bis +5 (»halte sehr viel von dieser Partei«) für jede einzelne Landtagspartei vergeben. Erhält eine andere Partei einen höheren Wert als die AfD, so kodieren wir die Variable »Präferenz für eine andere Partei als die AfD« mit dem Wert 1, andernfalls nimmt die Variable den Wert 0 an.[19] Sollte dies der Fall sein, wäre eine der oben definierten Bedingungen für eine Protestwahl erfüllt. Wenn Befragte, die eine Präferenz für eine andere Partei haben, dann dennoch angeben, die AfD wählen zu wollen, wäre die zweite Bedingung für eine Protestwahl erfüllt. Strategisch wäre eine solche Wahlentscheidung allerdings nur in den Fällen, in denen wir davon ausgehen können, dass die Partei, die die Befragten der AfD eigentlich vorziehen, sicher in den Landtag einziehen wird, also aus dem »Denkzettel« nicht ein Scheitern an der 5 %-Hürde resultiert. Dies ist bei den drei anderen im Landtag vertretenen Parteien SPD, CDU und Bündnis 90/Die Grünen sicher der Fall. Sind alle drei Bedingungen erfüllt, so interpretieren wir eine solche Wahlabsicht für die AfD als Protestwahl.
Darüber hinaus brauchen wir ein Maß für AfD-affine Überzeugungen der Befragten, um feststellen zu können, ob eher ideologische Motive das Motiv der Protestwahl der AfD dominieren. Dafür benötigen wir Anhaltspunkte, welche ideologischen Einstellungen mit den politischen Zielen der AfD zusammenpassen und somit als Erklärungsfaktoren herangezogen werden können. Von einer Partei überzeugt zu sein und sich für diese Partei bei einer Wahl zu entscheiden, basiert grundsätzlich auf Kongruenz der Einstellungen zwischen der Partei und ihren Wähler*innen, da dies die Basis für deren Repräsentation darstellt.[20] Entsprechend suchen wir den Grad der Passfähigkeit der politischen Einstellungen unserer Befragten mit der Ideologie der AfD. Das Konzept der radikal-rechtspopulistischen Orientierungen, die der AfD zugeschrieben werden, geht auf den Populismusforscher Cas Mudde zurück. Mudde zählt zu den notwendigen ideologischen Kernelementen einer radikal-rechtspopulistischen Partei neben Populismus die Dimensionen Autoritarismus und Nativismus.[21] Ralf Havertz findet in offiziellen Veröffentlichungen und in individuellen persönlichen Statements von Mitgliedern und Repräsentant*innen der Partei eine ausreichende Grundlage, um die AfD auf empirischer Basis als RRP-Partei zu bezeichnen.[22]
Zur zusammenfassenden Messung radikal-rechtspopulistischer Einstellungen unserer Befragten konstruieren wir auf Grundlage des NDM 2023 einen Index (zu den Details siehe Anhang). Diesen Index »RRP-Überzeugungen« erstellen wir durch einfache Addition der Werte von neun Einzelindikatoren und skalieren ihn im Anschluss auf einen Wertebereich von 0 bis 1.
Protestwahl und ideologische Einstellungen im Vergleich
Um zu überprüfen, ob die AfD-Wahl in Niedersachsen als Protestwahl zu verstehen ist, nutzen wir Daten aus dem NDM 2023, für den 1.000 Personen befragt wurden. Diese nun zum dritten Mal durchgeführte Längsschnittstudie hat zum Ziel, die politische Mehrheitskultur sowie Mentalitätstrends in Niedersachsen zu identifizieren und zu analysieren.[23]
Präferenz für andere Partei als die AfD | Wahlabsicht AfD | |
nein |
ja |
|
nein | 14,8% |
91,8% |
ja | 85,2% |
8,2% |
Im Folgenden untersuchen wir, inwieweit die Wahlabsicht der AfD in Niedersachsen durch radikal-rechtspopulistische Einstellungen bzw. durch Protestwahlverhalten erklärt werden kann. Dafür betrachten wir zunächst eine Kreuztabelle, in der wir in den Spalten abtragen, welcher Anteil der Befragten angibt, bei einer Landtagswahl am kommenden Sonntag die AfD wählen oder nicht wählen zu wollen (siehe Tabelle 1). In den Zeilen ist vermerkt, wie viele Befragte eine andere Partei als die AfD mit höherer Sympathie betrachten bzw. der AfD die höchsten Sympathiescores zuteilwerden lassen. Im vierten Feld rechts unten ist der Anteil der Niedersächs*innen abgetragen, die alle Kriterien einer Protestwahl für die AfD erfüllen. Sie wollen trotz einer größeren Sympathie für eine andere im Landtag vertretene Partei die AfD wählen. Wir beobachten also eine Inkonsistenz zwischen der angegebenen Parteisympathie und der Wahlabsicht. Unter den Personen, die im NDM eine AfD-Wahlabsicht äußern (insgesamt 11,9 % der Wähler*innen[24]), erfüllen in der niedersächsischen Bevölkerung ca. 8 % dieses Kriterium. Vergleicht man diesen Wert mit den (hier nicht ausgewiesenen) Werten inkonsistenter Wahlabsichten für die anderen Parteien, zeigt sich, dass auch bei SPD, CDU und Grünen zwischen 7 % und 16 % der Wähler*innen dieser Parteien inkonsistente Wahlabsichten berichten. Es lassen sich also keine nennenswerten Unterschiede zwischen den Wähler*innen der AfD und denen der anderen Parteien finden. Dies legt nahe, dass es sich bei den befragten Personen, die ein inkonsistentes Wahlverhalten berichten, höchstwahrscheinlich nicht um Protestwähler*innen handelt. Ihr inkonsistentes Wahlverhalten ist vermutlich vielmehr auf andere Ursachen wie zum Beispiel strategische Überlegungen außerhalb des Protestes oder zufällige Begebenheiten wie Irrtum oder auch Messfehler zurückzuführen.
Um nun auch inhaltliche und wertegebundene Bestimmungsgründe der AfD-Wahl in Niedersachsen in die Analyse einzubeziehen, erweitern wir diese um radikal-rechtspopulistische Einstellungen unter den Befragten. Der Index mit einem Wertbereich von 0 (keine radikal-rechtspopulistischen Einstellungen) bis 1 (maximal ausgeprägte radikal-rechtspopulistische Einstellungen) hat einen Mittelwert von 0,49 Punkten. In Abbildung 1 ist ersichtlich, dass etwa die Hälfte der Befragten auf dem RRP-Index Werte von unter 0,5 Punkten erreicht, mehr als 85 % erreichen einen Indexwert von unter 0,75 Punkten. Umgekehrt heißt das, dass lediglich 15 % der Befragten in hohem Maß radikal-rechtspopulistische Einstellungen berichten. Sie sind in der niedersächsischen Bevölkerung demnach ungefähr normalverteilt, in Abbildung 1 zeigt sich dies in der annähernd glockenförmigen Verteilung der Indexwerte.
Im nächsten Schritt führen wir eine binär-logistische Regression durch. Unsere abhängige Variable ist die Absicht, bei einer Landtagswahl am kommenden Sonntag die AfD zu wählen. Erklärende Variablen sind (wie schon in Tabelle 1) die Parteisympathie und die in Abbildung 1 präsentierten radikal-rechtspopulistischen Einstellungen, gemessen mit Hilfe des RRP-Index. In der logistischen Regression betrachten wir nun den Einfluss, den diese beiden Erklärungsfaktoren jeweils auf die AfD-Wahlabsicht haben. Außerdem nehmen wir Kontrollvariablen auf, deren Einfluss auf die AfD-Wahl in früheren Studien nachgewiesen wurde (Alter, Geschlecht, Einkommen).[25] Die Ergebnisse der Regressionsanalyse lassen sich in Abbildung 2 ablesen. Die Koeffizienten zeigen an, ob mit dem Anstieg der Variablen »Präferenz für andere Partei als AfD« und »Index RRP-Einstellungen« ein Anstieg oder eine Abnahme der Wahrscheinlichkeit der AfD-Wahl einhergeht. Die Grafik zeigt, dass radikal-rechtpopulistische Einstellungen einen stark positiven Einfluss auf die AfD-Wahlabsicht haben. Je stärker eine Person radikal-rechtspopulistische Einstellungen vertritt, desto wahrscheinlicher wird es also, dass sie angibt, am nächsten Sonntag die AfD wählen zu wollen.
Im Fall der Parteisympathie entsteht ein ähnlich eindeutiges Bild. Der Koeffizient für diese Variable ist klar negativ. Die Wahrscheinlichkeit, die AfD zu wählen, nimmt also ab, wenn eine befragte Person mit einer anderen Partei stärker sympathisiert als mit den radikalen Rechtspopulisten. Diese Ergebnisse stützen die Ergebnisse aus Tabelle 1. Die AfD-Wahl wird nicht von der Absicht dominiert, einer anderen Partei durch eine strategische Protestwahl einen Denkzettel zu verpassen. Vielmehr sind es die radikal-rechtspopulistischen Einstellungen der Wähler*innen, welche die Absicht, die AfD wählen zu wollen, erklären.
Ausmaß radikal-rechtspopulistischer Einstellungen | Präferenz für andere Partei als AfD | |
(min: 0; max: 1) | nein |
ja |
0 | 0% |
0% |
0,25 | 0% |
0% |
0,5 | 4% |
0% |
0,75 | 46%* |
1% |
1 | 95%* |
22% |
Auf Grundlage einer logistischen Regression lassen sich vorhergesagte Wahrscheinlichkeiten für das Eintreten eines Ereignisses (in unserem Fall die Wahl der AfD) für bestimmte Kombinationen von Ausprägungen einzelner erklärender Variablen berechnen. Uns interessiert, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein*e Wähler*in die AfD wählt, wenn sie*er einer (oder: keiner) anderen Partei höhere Sympathien entgegenbringt als den radikalen Rechtspopulisten und wenn sie*er stärker (oder: weniger stark) radikal-rechtspopulistisch eingestellt ist. Tabelle 2 unterscheidet in den Spalten zwischen Befragten mit und ohne Präferenz für eine andere Partei als die AfD. In den Zeilen sind verschiedene Ausprägungen radikal-rechtspopulistischer Einstellungen abgetragen. In den jeweiligen Zellen ist ausgewiesen, mit welcher Wahrscheinlichkeit eine befragte Person mit bestimmten Merkmalskombinationen die AfD wählt. Wahrscheinlichkeiten sind in Tabelle 2 in Prozent angegeben.
Wiederum zeigt sich, dass die Wahl der AfD eher nicht auf Protest zurückzuführen ist. Haben unsere Befragten eine Präferenz für eine andere Partei als die AfD, so liegt die Wahrscheinlichkeit für die Wahl der AfD selbst bei maximal ausgeprägten radikal-rechtspopulistischen Einstellungen lediglich bei 22 %, zudem ist der Wert statistisch nicht signifikant. Selbst Menschen mit stark radikal-rechtspopulistischen Einstellungen sind demnach eher nicht bereit, ihrer bevorzugten Partei durch die Wahl der AfD einen Denkzettel zu verpassen. Ist jedoch die AfD die Partei mit den höchsten Sympathiewerten und erreicht eine befragte Person 0,75 oder mehr Punkte auf unserem RRP-Index, liegt die Wahrscheinlichkeit einer AfD-Wahl schnell bei 50 % und darüber. Dieses Ergebnis spricht dafür, dass die Wähler*innen der AfD ideologisch mit dieser Partei übereinstimmen und keiner anderen Partei größere Sympathien entgegenbringen als den radikalen Rechtspopulisten. Im NDM 2023 finden wir, dass etwas mehr als 11 % aller Befragten radikal-rechtspopulistische Einstellungen pflegen. Von diesen 11 % geben lediglich 42 % an, dass die AfD ihre am meisten präferierte Partei sei. Und weniger als 23 % dieser ideologisch auf der Seite der AfD stehenden Befragten geben an, die AfD tatsächlich wählen zu wollen. Es scheint also so, als hätte die AfD ihr Potenzial in Niedersachsen noch lange nicht ausgeschöpft.
Eine feste AfD-Stammwähler*innenschaft
Die Ergebnisse unserer Analyse zeigen ein einheitliches Bild: Radikal-rechtspopulistische Einstellungen erklären in Niedersachsen die Wahl der AfD besser als ein in Medienberichten immer wieder hervorgehobenes Protestwahlverhalten, das als Erklärung unplausibel erscheint. Warum aber geben dann Personen in so hohem Ausmaß in Nachwahlbefragungen an, ihre Wahlentscheidung aus Protest getroffen zu haben, obwohl eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass sie Einstellungen vertreten, die mit denen der AfD übereinstimmen?
Eine naheliegende Vermutung wäre der Einfluss sozialer Erwünschtheit auf die Antwort in der Umfrage, da es einem gesellschaftlichen Tabu unterliegt, sich offen zu einer radikal- rechtspopulistischen Partei wie der AfD zu bekennen.[26] Indem Befragte angeben, sie hätten eine Partei aus Protest gewählt, versuchen sie, möglichst nicht mit der AfD assoziiert zu werden.
Eine weitere Vermutung wäre, dass die Befragten »Protest« bei der Umfrage in anderer Weise interpretieren, als Sozialwissenschaftler*innen dies tun. In anderen Kontexten – und auch in manchen empirischen Studien[27] – wird Protestwahl oftmals mit genereller Unzufriedenheit mit dem politischen System, den Politiker*innen oder der Demokratie verstanden. Eine prominente These, die das AfD-Wahlverhalten erklären soll, ist die sogenannte Post-Demokratiethese. In dieser wird »Protestwahl« zusammen mit politischer Entfremdung als Erklärung für die AfD-Wahlentscheidung gesehen.[28] Dies deutet auf ein komplexeres Verständnis von Protestwahlverhalten hin, das über das hier verwendete Erklärungsmuster hinaus weitere Faktoren einbezieht.
Unsere Befunde zeigen jedoch zusammenfassend, dass hinter der AfD-Wahl in Niedersachsen mehr als nur flüchtiger Protest steht. Die AfD-Wähler*innenschaft sollte daher weder in ihrer Anzahl noch in ihrer inhaltlichen Ausrichtung unterschätzt werden. Die solide ideologische Fundierung ihrer Wahlentscheidung in Kombination mit eindeutigen Sympathien für die Partei birgt das Potenzial, eine feste Stammwähler*innenschaft der AfD in Niedersachsen zu entwickeln. Und dieses Potenzial, so steht zu befürchten, ist noch lange nicht ausgeschöpft.
Literatur:
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Schröder, Martin: AfD-Unterstützer sind nicht abgehängt, sondern ausländerfeindlich, in: SOEPpapers, H. 975/2018, URL: https://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.595120.de/diw_sp0975.pdf [eingesehen am 5.4.2024].
Anhang:
Operationalisierung »AfD-Protestwahl« im Niedersächsischen Demokratie-Monitor 2023
2. Nein
3. Nein, war nicht wahlberechtigt
[WENN TEILNAHME NÄCHSTE LANDTAGSWAHL]
2. CDU
2. Bündnis 90/Die Grünen
4. AfD
5. FDP
6. Linke
7. Andere Partei
2. Radikal-rechtspopulistische Einstellungen:
2. Stimme eher nicht zu
3. Teils/teils
4. Stimme eher zu
5. Stimme voll und ganz zu
3. Alter:
4. Geschlecht
2. Weiblich
3. Divers
5. Einkommen
2. 500 bis unter 1.000 EUR
3. 1000 bis unter 1.500 EUR
4. 1500 bis unter 2.000 EUR
5. 2000 bis unter 2.500 EUR
6. 2500 bis unter 3.000 EUR
7. 3000 bis unter 3.500 EUR
8. 3500 bis unter 4.000 EUR
9. 4000 bis unter 4.500 EUR
10. 4500 Euro und mehr
[1]Schmidt, Martin: AfD-Ergebnis in Niedersachsen: Eine Art Sieg für Chrupalla, in: tagesschau.de, 10.10.2022, URL: https://www.tagesschau.de/inland/niedersachsen-afd-101.html [eingesehen am 27.02.2024].
[2]Hirndorf, Dominik/Neu, Viola: Landtagswahl in Niedersachsen am 9. Oktober 2022, MONITOR Wahl- und Sozialforschung, 10.10.2022, URL: https://www.kas.de/de/monitor-wahl-und-sozialforschung/detail/-/content/wahlanalyse-der-landtagswahl-in-niedersachsen-am-9-oktober-2022 [eingesehen am: 27.02.2024].
[3]John, Stefanie: Analyse der Landtagswahl in Niedersachsen 2022, in: böll.brief Demokratie & Gesellschaft, H. 31/2022, URL: https://www.boell.de/sites/default/files/2022-10/boellbrief_analyse_landtagswahl_niedersachsen_2022.pdf [eingesehen am 25.03.2024].
[4]Kerl, Christian: Niedersachsen-Wahl: AfD nutzt Inflationsangst für Comeback, in: morgenpost.de, 9.10.2022, URL: https://www.morgenpost.de/politik/article236630763/wahl-niedersachsen-afd-gewinne.html [eingesehen am 27.02.2024]; Sandmann, Philipp: AfD vor Comeback in Niedersachsen: Sind die Rechtspopulisten jetzt auch im Westen erfolgreich? in: ntv.de, 07.10.2022, URL: https://www.n-tv.de/politik/AfD-vor-Comeback-in-Niedersachsen-Sind-die-Rechtspopulisten-jetzt-auch-im-Westen-erfolgreich-article23635920.html [eingesehen am 07.03.2024].
[5]Hirndorf/Neu: Landtagswahl in Niedersachsen; John: Landtagswahl in Niedersachsen 2022.
[6]Rippl, Susanne/Seipel, Christian: Modernisierungsverlierer, Cultural Backlash, Postdemokratie: Was erklärt rechtspopulistische Orientierungen? in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 70 (2018), H. 2, S. 237–254, https://doi.org/10.1007/s11577-018-0522-1.
[7]Franzmann, Simon T.: Extra-Parliamentary Opposition within a Transforming Political Space, in: German Politics, Jg. 28 (2019), H. 3, S. 332–349, https://doi.org/10.1080/09644008.2018.1512972; Havertz, Ralf: AfD’s Radical Right Populism, in: ders. (Hrsg.): Radical right populism in Germany: AfD, Pegida, and the identitarian movement, London 2021, S. 52–66, https://doi.org/10.4324/9780367815981-5; Arzheimer, Kai/ Bernemann, Theresa: ‹Place’ Does Matter for Populist Radical Right Sentiment, but How? Evidence from Germany, in: European Political Science Review, Jg. 16 (2024), H.2, https://doi.org/10.1017/S1755773923000279.
[8]Die Veröffentlichung des NDM 2023 liegt im Frühjahr 2024 noch nicht vor. Auf fodex-online.de werden Sie informiert, sobald die Studie erscheinen ist.
[9]Kselman, Daniel/Niou, Emerson: Protest voting in plurality elections: a theory of voter signaling, in: ublic Choice, Jg. 148 (2011), H. 3, S. 395–418, https://doi.org/10.1007/s11127-010-9661-2.
[10]Alvarez, R. Michael/Kiewiet, D. Roderick/Núñez, Lucas: A Taxonomy of Protest Voting, in: Annual Review of Political Science, Jg. 21 (2018), H. 1, S. 135–154, https://doi.org/10.1146/annurev-polisci-050517-120425.
[11]Harfst, Philipp/Blais, André/Bol, Damien: Voting Strategically in Two-Vote Elections, in: Stephenson, Laura/Aldrich, John/Blais, André (Hrsg.): The Many Faces of Strategic Voting. Tactical Behavior in Electoral Systems Around the World, Ann Arbor 2018, S. 150–177, https://doi.org/10.3998/mpub.9946117.
[12]Blumenberg, Manuela S./Blumenberg, Johannes N.: Auch mittelfristig eine Alternative? Eine vergleichende Analyse der Wählerschaft der AfD, der Republikaner und der Grünen während ihrer Etablierungsphasen, in: Social Indicators Information Service, H. 57/2017, S. 8–11, https://doi.org/10.15464/isi.57.2017.8-11; Pickel, Susanne: Die Wahl der AfD. Frustration, Deprivation, Angst oder Wertekonflikt? in: Korte, Karl-Rudolf/Schoofs, Jan (Hrsg.): Die Bundestagswahl 2017. Analysen der Wahl-, Parteien-, und Kommunikations- und Regierungsforschung, Wiesbaden 2019, S. 145–175, https://doi.org/10.1007/978-3-658-25050-8_7.
[13] Reif, Karlheinz/Schmitt, Hermann: Nine second‐order national elections–a conceptual framework for the analysis of European Election results, in: European Journal of Political Research, Jg. 8 (1980), H. 1, S. 3–44, https://doi.org/10.1111/j.1475-6765.1980.tb00737.x.
[14]Pickel: Die Wahl der AfD.
[15] Bergmann, Knut/Diermeier, Matthias: Die AfD: Eine unterschätzte Partei. Soziale Erwünschtheit als Erklärung für fehlerhafte Prognosen, in: IW-Report, H. 7/2017, URL: https://www.iwkoeln.de/fileadmin/publikationen/2017/332686/IW-Report_7_2017_Die_AfD_Eine_unterschaetzte_Partei.pdf [eingesehen am 5.4.2024].
[16]Pickel: Die Wahl der AfD.
[17] Rippl/Seipel: Modernisierungsverlierer, Cultural Backlash, Postdemokratie.
[18] Schröder, Martin: AfD-Unterstützer sind nicht abgehängt, sondern ausländerfeindlich, in: SOEPpapers, H. 975/2018, URL: https://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.595120.de/diw_sp0975.pdf [eingesehen am 5.4.2024]; Pickel: Die Wahl der AfD, S. 158.
[19]Die Konstruktion dieser und aller anderen in diesem Beitrag verwendeten Variablen sowie die dazugehörigen Fragen aus dem NDM 2023 sind im Anhang dokumentiert.
[20]Giger, Nathalie/Lefkofridi, Zoe: Salience-Based Congruence Between Parties & their Voters: The Swiss Case, in: wiss Political Science Review, Jg. 20 (2014), H. 2, S. 287–304, https://doi.org/10.1111/spsr.12069.
[21] Mudde, Cas: Populist Radical Right Parties in Europe, Cambridge 2007, https://doi.org/10.1017/CBO9780511492037. Populismus wird nach Mudde als »dünne Ideologie« definiert, welche die Gesellschaft in zwei homogene Gruppen – das unterdrückte Volk und die korrupte Elite – einteilt, die sich antagonistisch gegenüberstehen. Populismus kann zudem in die drei Unterdimension Anti-Elitismus, Volkszentriertheit und Homogenitätsvorstellungen unterteilt werden. Nativismus ist eng mit der Idee des Nationalstaates und des Nationalismus verknüpft und beinhaltet den Gedanken, dass jede Nation ihren eigenen Staat haben und umgekehrt jeder Staat nur eine einzige Nation/»ein Volk« beheimaten solle. Nativismus bezieht sich demzufolge auf genuine Vorrechte für diejenigen Personen, die im jeweiligen Nationalstaat geboren sind und nutzt dies für die Konstruktion der eigenen Identität in Abgrenzung zu »den Anderen«. Im Autoritarismus befürworten Befragte eine starke Führung und strenge Regulierung. Damit einher geht der Ruf nach einem starken Staat, starken Grenzen und nach »Law-and-Order«-Politik.
[22][23]Vgl. Schenke, Julian/Munderloh, Annemieke/Franzmann, Simon T./Kühnel, Steffen: Niedersächsischer Demokratie-Monitor 2021: Politische Einstellungen in Niedersachsen während der Corona-Pandemie, FoDEx-Studie, Göttingen 2021, https://doi.org/10.17875/gup2021-1817.
[24] Dies entspricht ungefähr dem Zweitstimmenanteil der AfD bei der Landtagswahl im Oktober 2022, bei der die Partei 11,0 % erzielte.
[25]Vgl. Pickel: Die Wahl der AfD, S. 155.
[26] Bergmann/Diermeier: Die AfD: Eine unterschätzte Partei.
[27] Pickel: Die Wahl der AfD.
[28] Ebd.